Kultur


Stuttgart als Inspiration – Interview zum Klassenspiel „Morgen hören wir auf“

Mit Jana Zanker-Haas aus der 12. Klasse sprachen Emma Lutz, Frida Kurz, Alwin De Laporte und August Kuhn aus Klasse 11

 

 

Um was geht es bei eurem Theaterstück?

 

Es geht um Drogen, vor allem um Heroin. Uns ist es wichtig,darüber aufzuklären und nichts zu verharmlosen.

 

 

Wo und zu welcher Zeit spielt euer Theaterstück?

 

Der Originaltext spielt in den 70er- und 80er-Jahren in Berlin.Ein bekannter Handlungsort ist der Bahnhof Zoo, an dem sich die Hauptfiguren auch im Theaterstück oft aufhalten. Unser Stück spielt aber in der heutigen Zeit und hier in der Gegend. Einmal treten zum Beispiel Omis aus der Pliensauvorstadt auf.

 

 

Welche gesellschaftlichen Gruppen sind im Stück vertreten?

 

Von armen Menschen bis zu eher Wohlhabenden ist alles dabei.

 

 

Euer Stück heißt „Morgen hören wir auf“. Impliziert das,dass es morgen schon zu spät sein könnte aufzuhören?

 

Die Figuren sind der Meinung, sie hätten alles unter Kontrolleund könnten jederzeit aufhören, wenn sie nur wollten. Sie können es aber nicht. Das Theaterstück bezieht sich sehr darauf, dass sie aufhören wollen, aber nicht mehr können.

 

 

Wie ist die Stimmung? Läuft alles wie geplant?

 

Normalerweise haben Klassen vier bis sechs Wochen zum Proben. Wir haben zwei. Deswegen ist es sehr stressig. Ich bin von zwölf bis sechs abends da zum Proben, aber dafür haben wir keinen Unterricht. Ich spiele eine Hauptrolle und eine Nebenrolle. Ich würde euch raten, mehr Zeit einzuplanen für euer Klassenspiel. Es läuft bei uns nicht alles wie geplant und viele sind sehr emotional.

 

 

Könnt ihr euch mit euren Rollen identifizieren? Oder gibt es auch Situationen, in denen das gar nicht geht?

 

Das ist sehr unterschiedlich. In dem Stück wird auch unter anderem das Thema Prostitution thematisiert und da kommen auch Freier vor. Es gibt natürlich Leute, die keinen Freier spielen wollen, was auch verständlich ist. Ich selbst spiele neben meiner Hauptrolle noch eine alkoholisierte Mutter. Ich trinke zwar auch manchmal Alkohol, aber bin ja keine Alkoholikerin. Deswegen ist es hin und wieder schwierig, einezu spielen. Aber manchmal muss man auch einfach über seinen eigenen Schatten springen, sich in die Situation hineinsteigern und dann macht es auch echt Spaß.

 

 

Gelingt das denn den meisten, sich in ihre Rollen hinein zu versetzen?

 

Die wenigsten von uns können sich mit ihrer Rolle wirklich identifizieren, weil wir einfach Rollen spielen, die körperlich und psychisch kranke Menschen verkörpern.

 

 

Ist dies das erste Klassenspiel, das ihr aufführt ?

 

Ja. In der 8 Klasse wollten wir zwar „Der Glöckner von Notre-Dame“ spielen. Es wurden schon die Bühnenbilder gebaut und die Proben angefangen, aber wegen Corona wurde es dann doch nicht aufgeführt. Also ist das unser erstes Stück, das wir vor der Schule aufführen.

 

 

Warum habt ihr euch für dieses Stück entschieden?

 

Die Idee kam von einer Klassenkameradin, da dieses Thema uns sehr nah ist. Ich denke, fast jeder von uns wüsste, wie man an Drogen herankommt, wenn man es wollen würde. In Stuttgart gibt es auch immer noch Orte, wo es Prostitution gibt, sogar mit Minderjährigen, auf jeden Fall illegal. Es gibt viele Leute, die was im Rotlichtviertel verticken. Und dadurch kamen wir auf dieses Thema.

 

 

Vielen Dank für das Interview.

 

 


EURYTHMIEABSCHLUSS

KREATIVE AUFFÜHRUNG EINERBEWEGUNGSKUNST

Die 12. Klasse führt ihren Eurythmieabschluss am Donnerstag, 08.02.2024, im großen Saal der Schulgemeinschaft vor. Ein schönes Ereignis, womit jedes Jahr Klein und Groß unterhalten wird. Aus diesem Anlass haben wir mit einer Zwölftklässlerin, Martha Geuppert, das Gespräch gesucht.

Martha erzählte uns, dass es dieses Jahr wieder mehrere Gruppen geben wird. Sie z.B. läuft u.a. mit einer größeren Jungsgruppe eine Form zu einem Klavierstück und mit drei Klassenkameradinnen (Kim, Amelie und Anahi) eine Eurythmieform zum Klavierstück „Idea 9“. Aber auch Gedichte werden dargestellt: mit drei anderen Mädchen (Cleo, Luziaund Charlotte) und drei Jungs (Anton, Leon und Julius) hat sie ein lustigeres Gedicht, „das Scheusal“,ausgesucht. In dem geht es um einen Mann, der sich in ein Café zu jemandem an den Tisch setzt, der nicht antwortet, was ihn mit der Zeit aus der Fassung bringt. Die am präzisesten ausgearbeiteten Eurythmiestücke werden von zwei großen Gruppen, je der Hälfte der Klasse, vorgestellt werden. Es sind Formationen zu zwei größeren, ca. 5 Minuten langen, Musikstücken, die vom Eurythmielehrer, Herr Gühring, vorgeschlagen wurden. Schon im vergangenen Schuljahr haben die Klassen angefangen, ihre Stücke durchzuplanen und haben diese später mit besseren Ideen neugestaltet. Mit Rücksicht auf die jüngeren Klassen, wollte die 12. Klasse ihren Eurythmieabschluss nicht durchgehend ernst gestalten und entschied sich die Aufführung mit lustigen Liedern und Gedichten aufzuheitern. So ist es geplant, u.a. mit dem Lied „Kika Tanzalarm“ die kleineren Kinder miteinzubeziehen und die Stimmung aufzuheitern. Das einzige Pflichtstück, das jedes Jahr vorkommt, werden die Tierkreiszeichen sein. Diesmal wurde aber diese Form ein bisschen abgeändert.

Eine Woche vor der Aufführung wurden Firmen immer noch teilweise umgeändert und es wird bis zur Vorstellung geübt. Auch in den letzten Tagen vor der Aufführung wird es voraussichtlich noch zuÄnderungen kommen. Die Proben laufen laut Martha ganz gut, auch wenn es manchmal chaotisch wird. Alle sind sehr motiviert, geben sich Mühe, denn nach dem Eurythmieabschluss ist das Fach Eurythmie für ihre Schulzeit abgeschlossen. Um einen möglichst perfekten Abschluss vorstellen zu können, arbeitet die Klasse seit dem Anfang dieses Schuljahres, jeden Dienstag noch zwei Stunden selbstständig an ihren Formen. In den letzten zwei Wochen hat die Klasse auch im Hauptunterricht Eurythmie und am letzten Wochenende (03.02-04.02) fanden von 10 bis 17 Uhr Intensivproben statt. Die Klasse hat sich schätzungsweise 20 Stücke erarbeitet und wird sie während der „nicht allzu langen“ Aufführung, innerhalb von ungefähr einer Stunde, präsentieren. Auch wenn die Klasse sich das meiste in den letzten zwei Wochen erarbeitet hat und etwas zu wenig Zeit hatte, um daraus mehr machen zu können, sind wir voller Zuversicht, dass sie uns einen schönen und unterhaltsamen Eurythmieabschluss vorstellen werden.


Schockierender Erfolg – Reaktionen zum Zwölftklassspiel

Die zwölfte Klasse blickt auf drei Aufführungen ihres Klassenspiels „Morgen hören wir auf“ nach Christiane F.‘s Roman „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ zurück. Wie waren die Reaktionen des Publikums?

Unsere Umfrage hat gezeigt, dass alle Erwartungen erfüllt,wenn nicht sogar übertroffen wurden. Man ist beeindruckt, was die zwölfte Klasse in so kurzer Probezeit auf die Bühne gebracht hat.

„Es war ein rundes und gut geschauspielertes Stück, nur das Ende kam dann plötzlich“, war eine Reaktion. Eine andere: „Ich war schockiert, was vor meiner Nase abläuft, glaube aber, dass das in der Realität noch trauriger aussieht.“ In diese Richtung gingen einige Stimmen.

Das Klassenspiel hat ganz sicher zum Nachdenken angeregt und ein schwieriges, aber sehr präsentes Thema gut zum Ausdruck gebracht.


Alwin De Laporte, 11. Klasse

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